Durch die Anden mit dem Ziel die Inkastadt Machupicchu zu besuchen
14 10 2012Durch typische Missverständnisse in der Kommunikation zwischen Mann und Frau befanden wir uns plötzlich am 7.10.2012 auf dem Weg nach Ayacucho. Eigentlich wollte dort von uns beiden keiner hin (sic!). Da aber die grobe Richtung stimmte (Cusco – Machupicchu) ließen wir uns auf das Abenteuer “Anden-Durchquerung auf eher für Touristen untypischen Wegen” ein, konnte ja auch seinen Reiz haben. Bis Pisco/Paracas brachte uns das Busunternehmen Soyuz. In Pisco gab es 2007 ein schweres Erbeben mit 500 Toten. Die Stadt wurde zu 85% zerstört und Auswirkungen sind teilweise bis heute sichtbar.
Von Paracas aus haben wir mit dem Speedboot die Islands Ballestas besucht. Mehr Fotos von unserem zweistündigen morgendlichen Trip findet ihr in unserer Fotogalerie.
Wir waren wieder einmal schwer beeindruckt. Neben Seelöwen, Robben, Pelikanen und tausenden Peruanischen Trotteln (Seevögel!) sahen wir Humboldt- Pinguine und Delphine in freier Wildbahn. Dieser Ausflug aufs Meer wird uns unvergesslich bleiben. Genauso wie die zwei Nächte im noch im Bau/Umbau befindlichen Hotel!
Die Story dazu heben wir uns für die persönliche Berichterstattung nach unserer Reise auf. Nur soviel sei schon vorab verraten, die neue Toilettenbrille im Bad dort habe ich selbst einbauen müssen ;-).
Von Paracas aus ging es dann mit dem Busunternehmen Chankas in die Anden nach Ayacucho.
Diese Stadt und ihre Umgebung hat in den 1980er – 1990er Jahren eine traurige Berühmtheit durch den Terror des an der dortigen Universität entstandenen Sendero Luminoso (Leuchtender Pfad) erlangt. Die peruanische Regierung verhängte damals den Ausnahmezustand über dieses Gebiet, so dass es für Touristen nicht mehr zugänglich war. Der Kampf zwischen dem Militär und dem Sendero Luminoso forderten ca. 70.000 Todesopfer.1992 wurden die politischen und militärischen Führer verhaftet und anschließend verurteilt. Seit dem gilt die Region bis auf einzelne Zwischenfälle (letzte 2011) als befriedet. Und so waren wir immer darauf vorbereitet, das der Bus überfallen werden könnte. Aber alles ging gut. Nach unseren Informationen gehen ehemalige Aktivisten des Sendero Luminoso jetzt dem Drogenhandeln und anderen kriminellen Aktivitäten nach. Übrigens hat Peru jetzt Kolumbien bezüglich der Drogenproduktion überholt. Wieder ein neues Problem für dieses arme Land.
Wir fanden es eine sehr gute Erfahrung außerhalb der typischen Touristenstrecken hier unterwegs zu sein. Auch wenn es mit manchen vermuteten und tatsächlichen Gefahren und einigen Entbehrungen verbunden war. Der permanente Kontakt mit den einfachen, freundlichen Menschen entschädigte für vieles und lies in uns so manche wichtige Einsicht wachsen.
Was es mit dem folgenden Bild auf sich hat, erzählen wir Interessierten später einmal, wenn wir wieder zu Haue sind.
Hier noch ein paar Bilder von Peruanern, die wir in den Anden-Städten gesehen haben und die uns besonders aufgefallen waren.
Über die Busfahrt durch die Anden habt ihr ja bereits eine kurze Information von uns lesen können. Ich will diese nur mit einigen Fakten ergänzen. Wir sind insgesamt 22 Stunden mit dem Bus unterwegs gewesen. Um die Unfallgefahr zu verringern, fuhren wir nur bei Tageslicht. Wir haben dabei insgesamt 870 km zurückgelegt, wobei 60 km in über 4000 m Höhe lagen. Die Kosten für die Bustickets lagen insgesamt bei 40 € pro Nase, damit würde man bei uns in Deutschland bekanntlich nicht weit kommen …. Wir haben drei unterschiedlich lange Zwangspausen wegen Erdrutschen und Verschüttungen der Straße einlegen müssen und sind froh, dass unsere jeweiligen peruanischen Busfahrer ihr Handwerk verstanden und uns sowie ihre Landsleute heil über Andahuaylas (hier hatten wir 2 Tage Aufenthalt) nach Cusco brachten.
Jetzt waren wir wieder in einem touristischen Zentrum mit allen Vor- und Nachteilen. Wir nutzten die Vorteile und fanden uns mit den Nachteilen ab. Und heute waren wir in der Ruinenstadt der Inkas, in Machu Picchu. Darüber mehr im nächsten Artikel und dann erfahrt ihr auch, was es mit dem nächsten Bild auf sich hat.
Liebe Grüße von den Weltenbummlern
Denise & Karsten
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