Auf der Suche nach dem Tiger von Malaysia

20 05 2013

Der bei den ersten Schritten in Kuala Lumpur wahrgenommene Unterschied zwischen den von uns bereisten südostasiatischen Ländern (Thailand, Laos, Kambodscha, Vietnam) und Malaysia hat sich in den letzten anderthalb Wochen weiter verfestigt.

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Hier in Malaysia ist vieles moderner und westlicher, damit nicht unbedingt besser. Wir wollen und können nicht alle beobachteten Unterschiede aufführen, nur einige sehr offensichtliche seien hier erwähnt:

1.) hoher Anteil von PKWs im Straßenbild
2.) in den Städten vielstöckige Mietshäuser
3.) überwiegend modernste Fahrzeuge im öffentlichen Nah- und Fernverkehr
4.) riesige moderne Einkaufs-Malls mit umfangreichem Angebot an Markenartikeln
5.) der Islam als Staatsreligion (mit Moscheen, Kopftüchern, …)
6.) die Einwohner, ein Nationen-Mix aus Malaien, Chinesen und Indern
7.) Rückzug der Menschen aus dem öffentlichen in den privaten Raum
8.) Offenherzigkeit und Gastfreundlichkeit gehören nicht zu den Dingen, die einem Touristen als erstes in Malaysia von dessen Einwohnern entgegenströmen. Aber es gibt sicherlich sehr viele Malaien, die diese Charaktereigenschaften besitzen, man muss sie nur etwas mehr suchen.

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Der ausgestreckte Zeigefinger steht für “One Malaysia – one Nation

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Befragung durch Schülerinnen zur Meinung über Malaysia und ihre Heimatstadt

Ein paar Fotos von Leuten aus dem Straßenbild Kuala Lumpurs:

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Momentan haben wir Quartier in George Town auf der Insel Penang bezogen. Das ist unsere vorletzte Station in Malaysia. Unsere bisheriger Reiseroute führte uns von Kuala Lumpur nach Malakka. Von dort ging es zurück nach Kuala Lumpur, dann über Tanah Rata in den Cameron Highlands nach George Town.

In Kuala Lumpur haben wir mehrere ausgiebige Stadtrundgänge unternommen (siehe Fotogalerie) und sind in die unterschiedlichsten Food Courts gegangen, um uns dort einen Überblick über das jeweilige kulinarische Angebot zu verschaffen und bei der Gelegenheit auch etwas Köstliches zu essen.

Food Court im Suria KLCC Shoppingcenter

Die riesigen Shopping-Malls beeindruckten uns von der Größe, der Architektur und dem Ambiente her. Zum Einkaufen fühlten wir uns angesichts der vielen Designer-Label nicht aufgefordert.

Suria KLCC Shoppingcenter

Pavilion Mall

Pavilion Mall

Das sah dann bei unserem zweitägigen Aufenthalt in Malakka anders aus. Unser 700 (!) Zimmer – Hotel war direkt mit zwei großen Shopping-Malls verbunden. Und da wir durch das hervorragende Hotelzimmer und das mindestens genauso gute Frühstücksbuffet in bester Kauflaune waren und die Besichtigung des zum Unesco-Weltkulturerbe gehörenden Stadtkerns nur zwei Stunden in Anspruch nahm, war noch genügend Zeit verblieben, um der Konsumwelt unsere ungeteilte Aufmerksamkeit zu widmen. Eine äußerst entspannte Einkaufsatmosphäre ohne aufdringliche Verkäufer, mit riesigen, qualitativ hochwertigen und trotzdem preiswerten Angeboten in weitläufigen Räumen bei wenigen Kunden leistete ganze Arbeit. Der Inhalt unserer Rucksäcke nahm zu. Sieht etwas nach Kaufrausch aus, oder?

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Bei unserem zweiten Aufenthalt in der malaiischen Hauptstadt gingen wir in den weltgrößten begehbaren Freiflug-Vogelpark. Der hohe Eintrittspreis hatte uns leider nicht davon abgehalten. Karsten wollte außerdem den Nashornvogel einmal aus nächster Nähe sehen und ein paar schöne Fotos machen. Vor Ort waren wir sehr enttäuscht, denn was uns hier geboten wurde, war aus unserer Sicht das verlangte Geld auf keinen Fall wert. Einige Details könnt ihr meiner Bewertung des Vogelparkes bei TripAdvisor am 16.5.2013 entnehmen. Unmittelbar nach unserem Vogelpark-Besuch war uns im Gespräch miteinander klargeworden, dass eine Bewertung des Parks sehr von den Maßstäben der Bewertenden abhängt. Wer noch nie in einem Vogelpark war, wird zu einer anderen Bewertung gelangen als wir, die in Brasilien einen hervorragenden Vogelpark besuchten. Und so war es dann auch (vgl. TripAdvisor-Bewertungen von zwei anderen Personen am gleichen Tag). Besser kann man die entscheidende Rolle von zugrundeliegenden Maßstäben für die Bewertung  ein und derselben Sache nicht aufzeigen.

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Nashornvogel hinter Gittern

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gerupfter Pfau

Dahingegen war der Besuch des in der Nähe befindlichen Schmetterlingsparkes das Eintrittsgeld wieder wert.

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In den Cameron Highlands hat es uns klimatisch (max. 28°C am Tag / 18°C in der Nacht) und von der Vegetation her sehr gut gefallen. Unser Homestay bei Jessica und Jaycee, zwei geschäftstüchtigen jungen malaiischen Frauen  und das Zusammentreffen mit anderen Reisenden dort, gefiel uns sehr gut.

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Ein Rätsel bleibt uns allerdings, warum die Malaien den Gebäudebestand in den Touristenorten der Cameron Highlands nicht pflegen, sondern herunterwirtschaften und stattdessen vielerorts weitere neue (!) Unterkunftskomplexe errichten. Es werden Gebäude gebaut und genutzt, jedoch augenscheinlich nichts für deren Erhaltung getan.

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Gleiches trifft auf Wanderwege und einige Ausflugsziele zu. Vieles verschleißt und verrottet hier. Das hat uns nicht gefallen und so fiel uns der Abschied nach zwei Nächten in der Region auch leicht. Unvergessen bleiben jedoch der 200.000 Jahre alte Mooswald mit seinen Kannenpflanzen und die von Teeplantagen geprägte Landschaft.

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Bei all unseren Streifzügen haben wir den Tiger von Malaysia nicht gesehen. Aber es gibt ihn noch. Wir sind auch nicht böse, dieser großen Raubkatze in freier Wildbahn nicht begegnet zu sein (einige Infos dazu hier).

Weiterhin ein frohes und erholsames Pfingstfest, verbunden mit vielen lieben Grüßen senden euch eure Weltenbummler
Denise & Karsten