Bye, Bye Canada …

31 08 2012

Nun sitzen wir im Airport Vancouver (YVR) und warten auf unseren Flug nach Los Angeles. Es wird Zeit, Kanada “lebe wohl” zu sagen und ein Resümee der vergangenen vier Wochen zu ziehen.

Zuvor will ich aber noch von einen Ausflug In Vancouver berichten, der uns viel Schweiß gekostet hat … aber wohl auch unsere Kondition weiter gesteigert hat … – der Aufstieg zum Hausberg der Stadt, dem Grouse Mountain. Es gab da zwei Möglichkeiten auf den Gipfel zu kommen: entweder mit der Seilbahn hochfahren (irgendwie wie “im Wattwagen nach Neuwerk zu fahren”) oder den Grouse Grind Trail hochsteigen, den jährlich ca, 100.000 Leute laufen. Letzteres war genau unsere Challenge. Streckenlänge: 2.9 km, zu überwindende Höhendifferenz: 853 m (Start bei 274 m Höhe, Ziel : 1127 m, Anzahl der Stufen: 2830 (!). Durchschnittliche Zeit zur Besteigung: 1,5 h, Anfänger brauchen 2 h und der Rekord liegt aktuell bei 25 min für Männer. Wir waren zwar Anfänger, kommen außerdem aus dem Flachland (liebe Grüße in unsere Wahlheimat) und trotzdem gelang es uns nach 1,5 h schweißtreibender Tour, den Gipfel zu erklimmen. Denise hat unterwegs immer mal auf mich gewartet ;-), so dass wir das Ziel zeitgleich erreichten (soviel zu Ralfs Frage nach der konditionellen Überlegenheit meiner Frau).

Vancouver - Grouse Mountain - Grouse Grind Trail

Wer etwas von dem Trail hautnah miterleben möchte, dem sei der folgende Film von 2011 empfohlen, den ich im Nachhinein bei Youtube gefunden habe:


YouTube Direkt

 

So nun aber endlich unser Resümee:

Kanada ist ein schönes, aber auch teures Reiseland (wir fragten uns desöfteren, ob die Kanadier sich ihr Geld jeweils selbst drucken). Die Reise durch die National- und Provincialparks von British Columbia mit solch einem fahrenden Hotelzimmer, wie wir es hatten, ist aus unserer Sicht ideal. Insbesondere wenn das Fahrzeug solch eine Ausstattung wie unseres hat und auch noch sehr neu ist (Baujahr 2012). Einziger Wermutstropfen: die mindestens zwei Tonnen, die wir über die Highways bewegten, kosteten eine Menge Kraftstoff. Insbesondere die Fahrt in und durch die Rocky Mountains ließ den Motor sehr durstig werden. Am Ende hatten wir rund 2400 km Strecke hinter uns und einen Durchschnittsverbrauch von 19,5 l je 100 km. Ein Liter Benzin kostete ca. 1,15 €. Dieser doch eher geringe Verbrauch für die hiesigen Verhältnisse war aber nur der sehr ökonomischen Fahrweise von Karsten zu verdanken.

Die  National- und Provincialparks haben es uns besonders angetan. Hier konnten wir hervorragend entspannen und sahen überwältigende Landschafts- und Gebirgsszenerien. Insbesondere der über 200 km lange Icefield-Parkway war sehr beeindruckend und wird von uns absolut empfohlen.

Der Aufenthalt in Vancouver war ein besonderes “Stadt”-Erlebnis. Vancouver – eine Mischung aus Gebirge, Meer, Stadt und Menschen vieler Nationalitäten. Wir hatten nicht das Gefühl, in einer Großstadt zu sein. Viele und große Parkanlagen sowie der immer wieder auftauchende Ozean mit den schönen Uferwegen ließ uns die “Stadt” immer wieder vergessen. Und das Beste: die Menschen hier strahlten eine Ruhe aus – wir dachten, jeder der acht Tage hier sei ein Sonntag gewesen. Unsere Highlights: Stanley Park, Grouse Mountain und Public Market auf Granville Island.

Zum Schluss auch noch etwas über die Möglichkeiten, die Verbindung mit der Heimat per Internet aufrechtzuerhalten bzw. Informationsrecherche sowie Buchungen online zu erledigen.

Die Mitnahme des Netbooks und des WLAN-fähigen Smartphones mit Offline-Navigation haben sich als äußerst sinnvoll erwiesen.

In den National- und Provincialparks gibt es i.d. R. keinen Internetzugang. Wir haben immer die kostenlosen Zugänge bei McDonalds genutzt. Manchmal haben wir uns sogar mit dem Camper nur auf den Parkplatz vor McDonalds gestellt und dann ging es los … Auch bei Tim Hortons, einer kanadischen Schnellrestaurantkette für Kaffee und Donuts, gab es kostenloses WLAN. Auf einigen privaten Campgrounds war ebenfalls kostenlos der Internetzugang möglich. In unserem Privatquartier gab es dann sogar Highspeed-Internet. Diese doch recht ideale Verfügbarkeit des Internets wird sich sicherlich im Laufe der Reise noch ändern…

So nun sind wir gespannt auf die USA … 90 minütige Einreiseprozedur (Fingerabdrücke, Foto) haben wir überstanden.

L.A., wir kommen!

Liebe Grüße an euch alle (wir fliegen jetzt bereits und nutzen WIFI-Inflight, um den Artikel aus den Wolken über der USA zu euch zu schicken).

Denise & Karsten