Erste Bärenbegegnung
15 08 2012Auf unseren Weg von Banff zum Jasper-Nationalpark haben wir heute unsere erste Bärenbegegnung in freier Natur gehabt. Ein Schwarzbär kreuzte gemütlich den Highway und verschwand dann wieder im Wald. Für einen Schnappschuss hat es gerade noch gereicht. Das war wohl die Entschädigung für den ersten komplett verregneten Tag, den wir hier erleben.
Dagegen sehen wir fast täglich auf unseren Wanderungen diese kleinen lustigen und sehr zutraulichen Streifenhörnchen. Sie posieren regelrecht vor der Kamera.
So, wie versprochen einiges über die Bären hier. Über den Kontakt mit Schwarzbären und Grizzlys gibt es viel in Reiseführern zu lesen. Am stärksten hat uns jetzt ein Lehrfilm im Visitor Centre am Rogers Pass auf der Fahrt von Revelstoke nach Golden beeindruckt. Hier wurde alles, was wir schon in Deutschland gehört und gelesen hatten, in realitätsnahe, bewegte Bilder umgesetzt. Zu Hause hatte ich noch gedacht, Einiges davon wäre nicht ganz ernst gemeint, aber die Wiederholung hier vor Ort lässt mich meine Gedanken dann doch korrigieren. Hier also das Wichtigste:
- sich im Gelände bemerkbar machen, Bären halten i.d.R. Abstand vom Menschen (die Bärenglocken halte ich weiterhin für einen Verkaufsgag – trotzdem haben wir uns eine zugelegt!)
- bei Bärensichtung mind. 50 m Distanz wahren
- Anti-Bären-Spray (Pefferspray) lässt den Bären sofort das Weite suchen (ist uns aber zu teuer)
- bei Kontakt mit Bären ist Wegrennen sinnlos!
- auf den Baum klettern lohnt sich nur bei Grizzlys, die aufgrund ihres Gewichtes (> 400 kg) keine guten Kletterer sind, aber aufrecht stehend erreichen sie immer noch 3 m Höhe
- es ist zwischen Bären zu unterscheiden, die einen fressen oder die nur “spielen” wollen. Während man sich ersterer mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln erwehren soll (mit Rucksack, Steine etc. werfen bzw. mit Ästen kämpfen), gilt für letztere entweder die eigenen Arme zu erheben und sie laut anzuschreien (nach dem Motto: “Ich bin viel größer und stärker als du!”) oder sich die Hände im Nacken verschränkend auf den Bauch zu legen und sich so Tod zu stellen. Wir hätten schon Schwierigkeiten die Stimmungslage des Bären richtig einzuschätzen ;-).
Zum Glück haben wir festgestellt, dass einige Wanderwege wegen Bärengefahr gesperrt bzw. wegen der Sichtung von Bären nur Wanderungen in Gruppen empfohlen waren. Somit informieren wir uns immer tagaktuell in den Besucherzentren über die jeweilige Lage in unseren Wandergebieten. Die Ranger in den Nationalparks werden von den Wanderern über Bärensichtungen informiert, so dass die Gefahren bei normalen Touren wohl eher gering sind.
In der Fotogalerie gibt es noch ein paar neue Bilder.
Liebe Grüße von uns Weltenbummlern
Kategorien : Kanada
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