Vom Reich der Giganten zum Tal des Todes
18 09 2012Vorab: Was wir gelernt haben … von den Amerikanern lernen, heißt … z.B. nicht nur zu allen möglichen Fastfood-Ketten (McDonalds, Taco Bell, Jack in the Box, etc.) mit dem Auto vorzufahren, sondern auch zum Geldabholen vom Automaten das Fahrzeug nicht zu verlassen. Der unsererseits vermutete Effekt: schnellere Erledigung des Bankgeschäftes und Parkplatzeinsparung. Wir haben den Selbstversuch hier mal dokumentiert:
In diesem Zusammenhang der Hinweis: eigentlich bräuchte man in den USA gar kein Bargeld. Fast alles wird per Kreditkarte abgewickelt. Und da die Automatenaufsteller nach unserer Erfahrung immer 3 $ Gebühr für Bargeldauszahlungen erheben, enstehen bei typischen Auszahlungssummen ca. 1% Gebühr. Die gleiche Gebühr zahlen wir auch bei den sonst bzgl. Bargeldabhebungen kostenfreien Kreditkarten (comdirect VISA bzw. ADAC-VISA Gold) für jede Auslandstransaktion. Also ergibt sich gebührenmäßig kein Unterschied.
Nach South Lake Tahoe ging es in den Yosemite Nationalpark. Alle schwärmen davon und wir waren somit sehr gespannt. Die Einfahrt in den Park über den Tioga Pass morgens um 8:30 Uhr bot dann auch faszinierende Ausblicke.
Auf dem Weg zum Yosemite Valley und auf einer anschließenden Wanderung zum Mirror Lake im Valley stellten wir fest, dass wir die allgemeine Faszination über den Yosemite NP nicht teilen konnten – vielleicht lag es an der im Spätsommer fehlenden Vegetation in den riesigen Wiesen, am fehlenden Wasser in den Flussläufen und Seen sowie wasserlosen Wasserfällen (sic!) – oder einfach nur daran, dass wir uns aufgrund unserer weiteren Planungen nur einen Tag Zeit für den Yosemite NP genommen hatten. Wie auch immer …
Ganz anders am nächsten Tag im Sequoia National Park. Hier waren wir im Reich der Giganten. Die Sequoia (Riesenmammutbäume) beeindruckten uns schwer. Wir wurden in ihrer Anwesenheit ganz klein und das im wahrsten Sinne des Wortes. So etwas hatten wir bisher nur in Buchabbildungen gesehen. Wir verneigten uns vor dem weltweit am längsten lebenden Baum, dem General Sherman Tree (Alter zwischen 1900 und 2500 Jahre !!!). Die Ausmaße der vielen von uns gesehenen Riesenmammutbäume waren gigantisch. Wieder einmal zeigte uns die Natur, wozu sie in der Lage ist – Wahnsinn! Damit war der Vortag im Yosemite NP ganz schnell vergessen und eine kleine Gipfelersteigung mit einem herrlichen 360° Ausblick über den Sequoia NP rundete den Tag ab und wir waren uns einig – dieser Park war hier unser Favorit.
Und heute am 18. September durchquerten wir auf unserem Weg nach Las Vegas die Mojave Wüste und verbrachten fast den ganzen Tag im Tal des Todes (Death Valley). Am tiefsten Punkt des Tales befanden wir uns 85 m unter dem Meeresspiegel. Wir blieben trocken ;-), lediglich der Schweiß lief uns über die Stirn bei 112°F = 44,4°C Lufttemperatur. Bei solcher Körpertemperatur würde wohl Lebensgefahr bestehen.
Denise war mit einem mulmigen Gefühl in den Tag gestartet. Irgendwie sah sie bei dieser Tour wohl unsere Leben in Gefahr. Ich war da ganz naiv (wohl typisch Mann) – was sollte passieren? Heutzutage mit Pkw, Mobiltelefon und touristischer Erschließung dieses weltweit bekannten Hitzepols sind bei normalen Verhalten die Gefahren gleich Null. Und so war es dann auch. Interessant bleibt, dass mich dasselbe mulmige Gefühl beschleicht, wenn Denise mir von ihrem Sky Jump vom höchstmöglichen Punkt der Welt, dem Stratosphere Tower in Las Vegas aus 260 m Höhe erzählt. Morgen werden wir eine Nacht in diesem Hotel verbringen, bevor es dann noch zwei Nächte ins Suncoast Hotel wechseln. Zum Glück muss ich nicht mitspringen, ich werde sie wohl unten auffangen, wie seinerzeit beim Tandem-Fallschirmsprung 😉
Weitere Bilder aus dem Death Valley findet ihr in unserer Bildergallerie.
So, als nächstes werden wir uns also ein Bild von Las Vegas machen.
Seid alle lieb von uns beiden gegrüßt
Denise & Karsten
Ich war da mal mit ner Harley und evtl. zu wenig Sprit bei über 50°C. Jupp, da is schön warm…