Argentinien rein (30.10.2012) – Argentinien raus – Brasilien rein – Brasilien raus – Argentinien rein – Argentinien raus (mit Airport-Story) – Chile rein – Chile raus – Argentinien rein – Argentinien raus – Chile rein (8.11.2012) –> wer unseren Weg verfolgt, könnte denken wir sammeln Grenzübergangsstempel oder sind Fans von Grenzabfertigungen (Bus verlassen, Formulare ausfüllen, Schlange stehen, Identitätscheck, Smalltalk mit dem Grenzbeamten, Reisegepäck durch die Grenzabfertigung schleppen, Gepäck durchleuchten lassen, über tatsächliche Weiterreise freuen). Aber keine von den beiden Varianten trifft zu. Wir sind halt Weltreisende, die situationsgebunden Entscheidungen treffen und das Ergebnis ist dann gerade hier in Südamerika zwischen Chile und Argentinien ein wiederholtes Hin und Her. Man bedenke auch, dass sich Chile von Nord nach Süd über 4275 km ausdehnt, während es von West nach Ost zwischen dem Pazifischen Ozean und den Anden jedoch nur durchschnittlich 180 km sind.
Heute gibt es hier von uns ein paar Hochs und Tiefs aus der letzten Hopping-Woche. Zuerst die Airport-Story: “Totalausfall” bei Karsten. Am 1.12. sollte es zur Abwechslung mal wieder mit dem Flugzeug auf unserer Reise weitergehen (zur Erinnerung: die letzten 8500 km haben wir hier auf dem südamerikanischen Kontinent über Land zurückgelegt). In Buenos Aires gibt es zwei Flugplätze, einen nationalen und einen internationalen. Karsten hatte sich mit dem Flughafentransfer beschäftigt und ging davon aus, dass der Flug von Argentinien nach Chile ein internationaler Flug wäre. Zum Internationalen Flughafen kommt man auf drei unterschiedlichen Wegen, erste Variante: Stadtbus, 2,5 h, ca. 0,50 €/p.P.; zweite Variante: vom zentralen Busterminal in Retiro aus mit dem Shuttlebus von Manuel Tienda Leon, 40 min, 11 €/p.P.; dritte Variante: mit dem Remise (Taxi), 30 min, 43 €/p. Fahrt. Wir haben uns für die mittlere Variante entschieden, wobei der Preis im Vergleich unverhältnismäßig hoch war. Am Flughafen angekommen, erfuhren wir, dass unser Flug von Nationalen Flughafen abgehen würde. Dieser lag aber genau auf der anderen Seite der Stadt, in der Nähe unserer morgendlichen Abfahrtsstelle. Jetzt wurde die Zeit langsam knapp und guter Rat teuer. Deshalb musste nun doch ein Taxi her. Dank unserer hilflosen Blicke gab es dann noch ein wenig Preisnachlass und wir rasten halsbrecherisch durch Buenos Aires (der Fahrer wusste allerdings von unseren Problemen nichts, der fährt wohl immer so). Rechtzeitig kamen wir also an und der Abflug verspätetes sich dann sogar noch um eine Stunde. Hätte Karsten die Flughafenkürzel des Reiseplanes unseres Flugtickets aufgelöst, hätten wir einiges an Stress und Geld gespart. Hier haben wir eindeutig Lehrgeld gezahlt!
In Santiago de Chile blieben wir nur das Wochenende. Wir hatten vergessen, das Chile stark erdbebengefährdet ist. Deshalb war die Apartmentwohnung im 18. Stock eines Hochhauskomplexes kein Problem für uns.
Im Gegenteil, wir fühlten uns dort sehr wohl und hatten eine gute Ausgangsbasis, um erste Eindrücke von Santiago zu gewinnen. Unser Apartmenthotel hatte als Geheimtipp in einem weiteren Tower im 18. Stock eine Schwimmhalle und eine Aussichts- und Erholungsplattform mit Rundumblick auf die ganze Stadt. Hier haben wir den Sonnenuntergang bei einem Pisco Sour genossen und etliche Fotos gemacht.
Von Santiago de Chile ging es mit dem Bus über die Anden auf einer landschaftlich sehr schönen Strecke zurück gen Argentinien nach Mendoza.
Dort haben wir ein zu billiges Quartier gesucht (Wahnsinnshitze im Zimmer und Bettwanzen). Die Nacht war dann entsprechend kurz. Am nächsten Morgen zogen wir in ein schönes Apartmenthotel um (Santiago hatte hier diesbezüglich seine Spuren hinterlassen).
Nun hatten wir die ideale Ausgangsbasis, um Mendoza kennenzulernen, was wir in der Folge auch taten. Am besten war dabei unsere Weintour per Fahrrad durch Maipu, einem Vorort von Mendoza. Hier befinden sich große und kleine, bekannte und weniger bekannte Bodegas (Weinkellereien) der Region. Wir radelten bei herrlichstem Sonnenschein durch die Gegend und ließen uns außerdem die Olivenverarbeitung erklären.
Das Highlight war aber eine private Führung in der Bodega Trivento. Nach der Besichtigung des Weinberges sowie der Produktions- und Lagerhallen mündete unser Rundgang in einer angeleiteten Weinverkostung. Antonella, unser äußerst sachkundiger Guide, nahm sich insgesamt 2,5 Stunden Zeit, um uns Laien in die Geheimnisse des Weins einzuführen. Vielen Dank dafür! Wir haben bei ihr sehr viel gelernt. Am Ende des Tages mussten wir uns beeilen, die Fahrräder noch pünktlich zum Verleih (Tierra Huarpe) zurückzubringen.
Bevor wir Mendoza und damit ganz Argentinien nun endgültig verlassen, mussten wir noch zwei Dinge tun. Zum einen das letzte leckere argentinische Steak in zauberhafter Umgebung verspeisen (Bistro Anna – Danke für den Tipp von Antoniette und Stephan).
Zum anderen mussten wir noch einen Zahnarzt konsultieren. Letzteres war wieder sehr interessant, vermittelte es uns doch einen klitzekleinen Einblick in die medizinischen Gegebenheiten. Ob der fussballverrückte und sehr sympathische, gut aussehende Arzt Karsten helfen konnte, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Am Ende der Behandlung waren die beiden Namensvetter jedenfalls guter Dinge.
Eine schöne Vorweihnachtszeit wünschen euch
Denise & Karsten
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